Blick in die Berge, © Tourismus Lenggries, Adrian Greiter
Ausstellung TRANSFORMATIONEN 23 Shelter - unsere Schutz(t)räume
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Ausstellung TRANSFORMATIONEN 23 Shelter - unsere Schutz(t)räume

Ausstellung

10 Dez 2023

So 13:00 - 19:00 Uhr

Schlehdorf

Cohaus Kloster Schlehdorf GmbH

 

Infos, Newsletteranmeldung und Rahmenprogramm: www.transformationen.eu -  Instagram: @transformationen_ausstellung

Kurratierung: Anna Schölß  - Koordination: Johannes Hochholzer - Träger: Zukunft Kulturraum Kloster e.V.

Künstler:innen: Jonathas de Andrade (BRA), Gabi Blum, Böhler&Orendt, Ben Goossens, Bianca Kennedy, Christoph Lammers, Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl mit den Missionsdominikanerinnen Sr. Josefa Thusbaß, St. Nicole und Sr. Suzánne, Rita de Muynck, Lukas Niedermeier, Lara Paschke, Janina Totzauer, Gülbin Ünlü, Anna Schölß, Martin Schuster sowie Franz Marc. Informationen zu den Künstler:innen finden Sie im angehängten pdf unten.

Anlässlich der umfassenden Transformationsprozesse, die durch die Neunutzung des Kloster Schlehdorf angestoßen werden initiieren Kuratorin Anna Schölß und Koordinator Johannes Hochholzer unter der Trägerschaft des Vereins Zukunft Kulturraum Kloster e.V. die dritte Ausgabe der Ausstellungsreihe TRANSFORMATIONEN, um die vielschichtigen Veränderungen und Umstrukturierungen dieses historischen Übergangs durch den künstlerischen Blick widerzugeben und das Areal des ehemaligen Klosters neu zu beleuchten. Diese künstlerische Interimsnutzung der Klosterräumlichkeiten wird zum Impulsgeber, aktuelle zeitgenössische Kunst im ländlichen Raum im Dialog mit regionalen kulturellen Akteur:innen sowie den Missionsdominikanerinnen zu etablieren. TRANSFORMATIONEN 23 steht unter dem Titel Shelter- unsere Schutz(t)räume und stellt u.a. die Frage nach der Bedeutung des Klostergebäudes als Schutzraum. Erstmalig werden dafür die unergründlichen langen Gänge und Räume im Untergeschoss des Klosters, den „Katakomben“ (frei benannt nach dem ersten Shelter der Christen in Rom) sowie die sich in Transformation befindende Schwesternkapelle künstlerisch bespielt. „Die „Katakomben“ im Kloster sind ein ganz typischer Shelter. Es ist ein besonderes Gefühl, in eine davon hineinzugehen, die Türe zu schließen und nur das Oberlicht als Helligkeitsquelle zu haben. Diese unheimliche Stille und Verlassenheit, die einen - eingeschlossen in den dicken Mauern - umfängt, hat etwas Beschützendes und zugleich etwas Ängstigendes an sich. Wir haben als junge Schwestern oft in diesen Räumen gearbeitet, es war immer ein Urerlebnis. (…)“ Sr. Josefa Thusbaß. 

Aufgrund der enormen politischen, gesellschaftlichen und klimatischen Umwälzungen unserer Zeit wächst bei immer mehr Menschen das Bedürfnis nach Räumen für Rückzugsmöglichkeiten, nach Räumen, die vermeintlich Schutz bieten in Bezug auf deren physischen, emotionalen und menschlichen Bedürfnisse, insbesondere mit Blick auf Herkunft, Religion, Sprache, Fähigkeiten, Geschlecht, Sexualität und vielen weiteren Facetten. In den neugenutzten Räumen des ehemaligen Klosters ist noch die Atmosphäre der schützenden dicken Klostermauern und die gelebte Spiritualität zu spüren- die Intention vieler Menschen, die ihr Leben und Schaffen dorthin verlegen, ähnelt sich: das Bedürfnis nach einem kontemplativen, ruhigen Ort fern der lauten Städte, nahe an der Natur. Das Thematik Shelter hat dieses Jahr neben den aktuellen Anlässen eine weitere ganz konkrete Bedeutung bekommen. Durch das extreme Hagelunwetter im August sind viele der historischen Butzenfenster der Schwesternkapelle sowie etliche weitere Klosterfenster zerbrochen. Der Kirchenraum als historisch etablierter Schutzraum zeigt sich durch den Klimawandel ebenso verletzlich und brüchig. Für diese Brüchigkeit interessiert sich auch Kuratorin Anna Schölß und stellt Bezüge zum Transformationsprozess her: Erst muss etwas aufbrechen, bevor Veränderung stattfinden kann- Schölß will mit der Auswahl und Präsentation der gezeigten künstlerischen Arbeiten die aktuelle Übergangsphase dieses Ortes herausarbeiten, eine risikoreiche Phase der Angreifbarkeit und Verletzlichkeit. Gleichzeitig kann dieser Aufbruch auch zur Chance der Weiterentwicklung werden und neue Räume eröffnen. Durch die Fusion von sakraler Historie und progressiven Denkansätzen, die durch die künstlerischen Beiträge wahrnehmbar werden, soll sich der Weg für den Wandel in eine neue Zeit öffnen. Die Ausstellung kooperiert mit dem Franz Marc Museum und präsentiert neben den zeitgenössischen Positionen ein wertvolles, noch von Maria Marc initiiertes Faksimile des Skizzenbuchs aus dem Felde von Franz Marc. Erfreulich ist es, dass auch die Missionsdominikanerinnen wieder mit einer performativen Installation im ehemaligen Kartoffelkeller in Kooperation mit Stephanie Müller und Klaus Dietl Teil der Ausstellung sein werden. Auch konnte der Künstler Jonathas de Andrade, der 2022 den brasiianischen Pavillon auf der Biennale in Venedig bespielt hat, für die Ausstellung gewonnen werden. Schölß will dieses Jahr neben den überregionalen Postionen die Künstler*innen aus dem direkten Klosterumfeld noch mehr hervorheben und mit „Blind Dates“ untereinander vernetzen und so die Zusammenarbeit fördern. Die belgische, in Schlehdorf ansässige Malerin Rita de Muynck setzt sich mit dem Schlehdorfer Aktivisten und Lebenskünstler Martin Schuster zum Thema Wolf und Bär auseinander- ein hochaktuelles Thema in der Region. Ausserdem lassenn sich die zeitgenössische Tänzerin Lara Paschke und der Zeichner Christoph Lammers- beide aus dem Klosterumfeld kommend, aber ohne sich vorher zu kennen- auf einen offenen Prozess ein, der in einer performativen Installation in den Katakomben sichtbar wird. Der Trägerverein Zukunft Kulturraum Kloster e.V. setzt sich für die Transformation von Klöstern in Europa ein und wird mit seinem Wissen und Netzwerk die Ausstellung bereichern. Das von Johannes Hochholzer kuratierte Rahmenprogramm entwickelt einen interdisziplinären Diskurs zur Thematik „Schutzraum“ und setzt Impulse aus den Bereichen Kunst, Spiritualität und Wissenschaft. Bis zur Eröffnung erscheint regelmäßig ein Newsletter - Anmeldung unter www.transformationen.eu

Bild 3, © ehem. Schwesternkapelle Foto Ulrike Myrzich
Bild 2, © Kellergewölbe Foto Ulrike Myrzich
Bild 1, © Zukunft Kulturraum Kloster e. V.

Informationen

Veranstaltungsort

Cohaus Kloster Schlehdorf GmbH
Kirchstr. 9
82444 Schlehdorf

Telefon

+49 (0)8851 - 9208370

E-Mail

kontakt@cohaus-schlehdorf.de

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Veranstalter

Zukunft Kulturraum Kloster e. V. c/o Cohaus Kloster Schlehdorf
Kirchstr. 9
82444 Schlehdorf

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